Neuro-Depesche 9/2014

Gewichtsneutrales Valdoxan

Patienten mit depressiver Erkrankung weisen eine erhöhte Mortalität auf, die u. a. auf vermehrten Suiziden, aber auch auf kardiovaskulären Krankheiten beruht. Für Letztere gelten verschiedene Stoffwechselabweichungen und insbesondere das bei depressiven Patienten gehäuft vorkommende metabolische Syndrom als Risikofaktoren. Dies sollte bei der Wahl der Behandlung beachtet werden: Experten empfehlen angesichts des hohen kardiometabolischen Risikos der Patienten eine multimodale Therapie, die neben einem gewichtsneutralen Antidepressivum auch psychotherapeutische Interventionen und eine sportliche Betätigung umfasst. Zur Pharmakotherapie eignet sich das einzige melatonerge Antidepressivum Agomelatin (Valdoxan®, Servier). Es zeigt eine schnelle Wirkung auf die Kernsymptome der Depression, hat aber weder einen maßgeblichen Einfluss auf das Körpergewicht der Patienten noch auf das QTc-Intervall. Studien zeigen, dass das Antidepressivum darüber hinaus auch die emotionalen Funktionen und die depressionsbegleitende Anhedonie sowie den gestörten Schlaf bessern kann.

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