Graue Substanz bei RLS und Migräne
Gemeinsame Veränderungen und Unterschiede gegenüber Gesunden

Eine Migräne und ein Restless-Legs-Syndrom (RLS) zeigen untereinander eine hohe Komorbidität – und teilen auch pathologische neuroanatomische Merkmale. Gemeinsame neuronale Signaturen ergab jetzt auch eine Studie, in der Veränderungen in der grauen Substanz untersucht wurden. Dies betraf insbesondere den Gyrus frontalis medius (MFG).
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kommentar
Dass Migräne- und RLS-Patienten – vor allem frontal, okzipital und zerebellar – abweichende GMV-Muster aufwiesen, spricht für Unterschiede in der Pathophysiologie der beiden Erkrankungen. Ein gemeinsames Merkmal scheint dagegen ein größeres GMV des Gyrus frontalis medius (MFG) zu sein. Als Teil frontaler Netzwerke ist der MFG u.a. assoziiert mit der Attacken-Häufigkeit bei Patienten mit episodischer und chronischer Migräne sowie den Exekutivfunktionen. Bei RLS-Patienten bestehen z. B. Zusammenhänge zwischen MFG und RLS-Symptomen, Dysfunktionen bzw. Modulation der nozizeptiven Wahrnehmung, der Aufmerksamkeitsnetzwerke und der inhibitorischen Kontrolle. Somit könnten die MFG-Veränderungen eine gemeinsame, pathophysiologisch relevante neuronale Signatur dieser zwei Erkrankungen darstellen, so die Hypothese der Autoren. Die Rolle des MFG bei Migräne und RLS sollte weiter erforscht werden.
Yang FC et al.: Patterns of gray matter alterations... Ann Clin Transl Neuro 2018; 6: 57-67 [doi: 10.1002/acn3.680. eCollection 2019 Jan.]