In der aktuellen S3-Leitlinie „Demenzen“ liegt ein Fokus auf der Frühdiagnostik, denn eine rasch eingeleitete Therapie kann die Chance auf Verlangsamung der Progredienz und möglichst lange Selbstständigkeit der Patienten erhöhen und die Angehörigen entlasten. Dabei ist der Hausarzt zunehmend stärker gefordert.
Wie PD Dr. Andreas Fellgiebel, Mainz, erläuterte, ist die Diagnose einer Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) vor allem eine Ausschlussdiagnose. Sie bedarf einer sorgfältigen internistischen Abklärung, um die nicht wenigen Fälle mit reversiblen Demenzursachen wie Hypothyreose, Schlafapnoe etc. nicht zu übersehen.
Art und Ausmaß kognitiver Beeinträchtigungen sollten durch Tests wie MMST und DemTect objektiviert werden. Aktivitäten des täglichen Lebens und Verhaltensauffälligkeiten wie Apathie, Angst, Aggressivität etc. – ebenfalls häufig Frühzeichen der DAT – können mit Fragebögen wie der NOSGER erfasst und mit den Angehörigen weiter abgeklärt werden. Gerade bei nur leichten oder untypischen Symptomen sollten weitergehende neuropsychologische Untersuchungen erfolgen. Bei Demenzverdacht rät Fellgiebel auch zu einer bildgebende Zusatzdiagnostik (z. B. CT), um andere Ursachen wie z. B. Hirntumore auszuschließen.
Das mittelschwere Demenzstadium ist oft schnell erreicht, berichtete der Experte. Das für die moderate bis schwere DAT zugelassene und in der S3-Leitlinie empfohlene Memantine wirkt auf alle Kernbereiche wie Kognition, klinischer Gesamteindruck, Alltagsfunktionen und auch Verhaltensstörungen, wie randomisierte Studien, Beobachtungsstudien und praktische Erfahrungen aus dem Versorgungsalltag belegen.
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