Psychiatrische Komorbidität bei Suchtpatienten

Neuro-Depesche 11/2012

Fast die Hälfte hat eine Persönlichkeitsstörung

Patienten mit Suchterkrankungen (Substance Use Disorders, SUD) weisen eine hohe psychiatrische Komorbidität auf. Norwegische Psychiater untersuchten in einem Kollektiv neu diagnostizierter, erstmals stationär aufgenommener SUD-Patienten die Rate an komorbiden Persönlichkeitsstörungen sowie die assoziierten klinischen Merkmale.

In einer Stichprobe von 61 konsekutiv stationär behandelten SUD-Patienten (ein Drittel Frauen) wiesen 53 (87%) eine Alcohol Use Disorder (AUD) und 33 (54%) eine Drug Use Disorder (DUD) auf. Keiner hatte sich bisher in einer psychiatrischen oder suchtspezifischen Behandlung befunden. Sie wurden nun mit dem Psychiatric Research Interview for Substance and Mental Disorders und dem Structured Clinical Interview for DSM-IV Axis II Personality Disorders auf Persönlichkeitsstörungen untersucht.

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Fazit
?! In diesem Kollektiv von SUD-Patienten wies fast die Hälfte eine komorbide Persönlichkeitsstörung auf, in Übereinstimmung mit anderen Studien besonders häufig eine antisoziale und Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die Betroffenen zeigten insgesamt schwerere Symp-tome, eine höhere psychiatrische Komorbidität (Angst!) und ungünstigere psychosoziale Umstände die ein spezielles therapeutisches Vorgehen erfordern. Bei der Behandlung von SUD-Patienten sollte, empfehlen die Autoren, generell nach Achse-I- und Achse-II-Störungen, insbesondere nach Persönlichkeitsstörungen aller Art, gefahndet werden.

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