Psychiatrische Komorbidität bei Suchtpatienten
Neuro-Depesche 11/2012
Fast die Hälfte hat eine Persönlichkeitsstörung
Patienten mit Suchterkrankungen (Substance Use Disorders, SUD) weisen eine hohe psychiatrische Komorbidität auf. Norwegische Psychiater untersuchten in einem Kollektiv neu diagnostizierter, erstmals stationär aufgenommener SUD-Patienten die Rate an komorbiden Persönlichkeitsstörungen sowie die assoziierten klinischen Merkmale.
Fazit
?! In diesem Kollektiv von SUD-Patienten wies fast die Hälfte eine komorbide Persönlichkeitsstörung auf, in Übereinstimmung mit anderen Studien besonders häufig eine antisoziale und Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die Betroffenen zeigten insgesamt schwerere Symp-tome, eine höhere psychiatrische Komorbidität (Angst!) und ungünstigere psychosoziale Umstände die ein spezielles therapeutisches Vorgehen erfordern. Bei der Behandlung von SUD-Patienten sollte, empfehlen die Autoren, generell nach Achse-I- und Achse-II-Störungen, insbesondere nach Persönlichkeitsstörungen aller Art, gefahndet werden.