Herangezogen wurden die Daten von MS-Kliniken in British-Columbia sowie aus dem ebenfalls an der Westküste Kanadas geführten Perinatal Register, das Informationen über Frauen ohne MS enthält. Aus den Jahren 1998 bis 2009 standen schließlich die Datensätze von 432 MS-Frauen mit und 2975 vergleichbaren Frauen ohne MS zur Verfügung.
Die von den Müttern mit MS geborenen Kinder wiesen keinerlei Auffälligkeiten hinsichtlich Gestationsalter und Geburtsgewicht im Vergleich mit den anderen Neugeborenen auf. Eine Intervention bei der vaginalen Geburt etwa mittels Saugglocke war bei den MS-Kranken sogar tendenziell seltener notwendig (Odds Ratio: 0,78; p = 0,20) und die Rate an Kaiserschnitten war nahezu identisch (OR: 0,94; p = 0,69).
Außerdem stellte sich heraus, dass Alter bei Beginn der MS-Erkrankung sowie die Krankheitsdauer keinen signifikanten Einfluss auf Geburtskomplikationen hatten. Allerdings ging eine bereits manifeste Behinderung (EDSS > 0) mit einem leicht, aber nicht signifikant erhöhten Risiko einer Intervention bei der Vaginalgeburt und eines Kaiserschnitts einher. Dieses Risiko wuchs zwar mit dem Grad der Behinderung, erreichte aber in keinem Fall statistische Signifikanz.