Dass
Epilepsie-Patienten ein mehrfach erhöhtes Myokardinfarkt-Risiko aufweisen und nach einem Infarkt auch eine deutlich schlechtere Prognose haben, berichten Forscher des schwedischen Karolinska Instituts aus einer Auswertung des Stockholm Heart Epidemiology Program (SHEEP).
In der bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie wurden die Epilepsie-Fälle anhand des schwedischen Krankenhausregisters erfasst und umfassten alle Personen, die wegen einer Epilepsie schon einmal stationär behandelt worden waren. Verglichen wurden 1799 Patienten mit erstem Herzinfarkt und 2339 alters- und geschlechsentspre- chende Kontrollen. Der Beurteilung der Prognose lag ein achtjähriger Nachbeobachtungszeitraum zugrunde. Nach Adjustierung auf Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Einzugsregion ging eine Epilepsie-Diagnose mit einem fast fünffach erhöhten Risiko für einen akuten Myokardinfarkt einher (Odds Ratio: 4,92; 95%-KI: 2,34-10,31). Zudem bestand eine positive Relation des Risikos mit der Anzahl der Hospitalisierungen. Eine weitere Auswertung mit zusätzlicher Kontrolle der Daten auf etablierte Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Rauchen, Bluthochdruck, körperliche Aktivität, Übergewicht, High-density-Lipoprotein (HDL), Gesamtcholesterin und Alkoholkonsum ergab für die Epilepsie-Patienten ein nahezu unverändertes Myokardinfarkt-Risiko mit einer OR von 4,83 (95%-KI: 1,62-14,43).
Die Adjustierung auf verschiedene Faktoren wie Nikotinkonsum, das Verhältnis von tissue plasminogen Activator (tPA)/PA-Inhibitor-1-Komplex sowie den Konzentrationen von Homocystein und des von Willebrand Faktors schwächte diese Assoziation ab, sie könnten demnach an den Mechanismen beteiligt sein, die das Infarktrisiko bei Epilepsie erhöhen.
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