Neues zu PIRA, Biomarkern und mehr …
Auf dem diesjährigen 9. gemeinsamen ECTRIMS/ACTRIMS, der vom 11. bis 13. Oktober in Mailand tagte, nahmen 9.000 Besucher aus 110 Ländern teil. Auf dem weltweit größten Multiple-Sklerose-Kongress bildete die ‚Progression independent of relapse activity (PIRA)‘ einen Programmschwerpunkt. Neben der Prognoseabschätzung und dem frühen Einsatz hocheffektiver Therapien wurden in mehreren Sessions und Postern die bei MS eingesetzten Bildgebungs-und Labor-basierten Biomarker diskutiert. Hier eine kleine Auswahl an Beiträgen.
Chronisch aktive Läsionen, PRL und SEL
Chronisch aktive Läsionen, PRL und SEL Chronisch aktive Läsionen in der Bildgebung haben bei der MS einen prognostischen Nutzen, sagte Paolo Preziosa, Mailand, auf der Hot Topic Session 4 „Which biomarker and when?“. So gestattet das Vorliegen von ‚Paramagnetic rim lesions‘ (PRL) mit ihrem (hypointensen) Randsaum aus aktivierter Mikroglia plus dem Vorliegen zentraler Venenzeichen (ZVS) die Einschätzung, ob sich aus einem KIS eine MS entwickeln wird. PRL gelten auch als frühe Marker einer Krankheitsverschlechterung: Studien zufolge geht das Vorhandensein von ≥ 4 PRL mit einem signifikant höheren Risiko für schwerere strukturelle Gewebeschäden, für das Fortschreiten der Behinderung sowie für motorische und kognitive Verschlechterungen einher. ‚Slowly expanding lesions‘ (SEL) konnten in einer Follow-up-Studie über durchschnittlich 9,1 Jahre bei RRMS-Patienten die EDSS-Progression und die Konversion zu einer SPMS jeweils signifikant prädizieren. Eine optimale MS-Therapie sollte nicht nur auf die Reduktion der Schübe, sondern auch auf die chronisch aktiven Läsionen und die mikrostrukturellen Gewebschädigungen abzielen.
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Ectrims Meeting