Präklinische Forschung

Neuro-Depesche 10/2002

Dyskinesie-Schwere durch COMT-Hemmer gemindert

Die intermittierende oder "pulsatile" Stimulation der dopaminergen Neuronen durch die Gabe von Levodopa oder kurzwirkenden Dopaminagonisten scheint das Dyskinesie-Risiko bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom zu erhöhen. Neue präklinische Daten sprechen für einen Dyskinesie-mindernden Effekt des COMT-Hemmers Entacapon.

Entacapon verlängert die Halbwertzeit von Levodopa um bis zu 75% und steigert die Bioverfügbarkeit um bis zu 48%. Dabei werden Schwankungen des Levodopa-Plasmaspiegels geglättet und eine kontinuierlichere Stimulation der Dopaminrezeptoren bewirkt. Entacapon wird bisher hauptsächlich bei Patienten mit motorischen Fluktuationen wie dem "Wearing-off"-Phänomen in Kombination mit Levodopa eingesetzt. In früheren Stadien gegeben, könnte die Wirkung auf die Pharmakokinetik von Levodopa die Entstehung von Dyskinesien langfristig vermeiden helfen. Wie Prof. P. Jenner in Denver berichtete, verdichtet sich diese These durch neue präklinische Daten. Im MPTP-Modell an Primaten war es ihm gelungen, durch die jeweils gemeinsame Verabreichung von Levodopa und Entacapon die Dyskinesierate deutlich zu senken: Bei MPTP-Läsionierung der Affen mit 90%-iger Läsion der Substantia nigra pars compacta war die Schwere der Dyskinesien gegenüber der alleinigen Gabe von viermal täglich Levodopa (plus Carbidopa) am 16. Behandlungstag signifikant geringer. Außerdem wurden mit einer Verlängerung der ON-Zeiten sowie der Verringerung bradykinetischer Zustände und der allgemeinen motorischen Behinderung die Parkinson-Symptome wirksamer gemindert.

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