Intensivstation

Notfall-Pressekonferenz angesichts steigender Intensivbetten-Belegung

Neuro-Depesche 4/2021

DIVI schlägt Alarm: Bald ist es zu spät!

Allein vom 13. März, dem Startpunkt der „Dritten Welle“, bis heute (Stand 9. April) hat sich auf den Intensivstationen hierzulande die Zahl von COVID-19-Patienten um fast 1.800 Patienten erhöht: von 2.721 auf 4.515 Patienten. Die DIVI warnt auf einer notfallmäßig einberufenen Pressekonferenz: Die Intensivbetten werden jetzt knapp!
Bei Erscheinen dieser ND-Ausgabe werden aktuelleren Zahlen zur Belegung der Intensivbetten vorliegen, doch mit Stand 9.4. äußert sich die DIVI dazu „zutiefst besorgt“. Wie Prof. Gernot Marx berichtete, sehen wir einen „dramatischen, ungebremsten Anstieg der Bettenbelegung“, exakt so, wie das DIVI-Prognose-Modell dies vorausgesagt hatte (s. Abb.). Aktuell waren (für COVID-19 Patienten) deutschlandweit nur noch ca. 1.000 Intensivbetten frei, so Prof. Christian Karagiannidis. Dabei bestimmt das Intensiv-Pflegepersonal die Kapazitäten – und da ist aufgrund von Kündigungen eine massive Verschlechterung zu befürchten. Wie Prof. Uwe Janssens mahnt, wird diese dritte Welle das Zünglein an der Waage sein. „Da werden uns zahlreiche Pflegekräfte endgültig die Segel streichen – und wir können es ihnen nicht verübeln.“ Einer Umfrage zufolge sind 67 % der Pflegekräfte mit ihren Arbeitsbedingungen „grundsätzlich unzufrieden“.
Um die Situation zu entspannen, bedarf es sofortiger strenger Maßnahmen. Ein harter Lockdown hatte z. B. in Portugal die COVID-19-Infektionen reduziert und anschließend die Versorgungssituation verbessert. Marx: „Es muss endlich etwas passieren. Die Zeit drängt!“
 
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Quelle: Pressekonferenz der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V., 9.April 2021
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