Editorial NeuroDepesche 9.2010

Neuro-Depesche 9/2010

Dissens? Find ich gut!

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass sich zwei verwandte Fachgesellschaften eines Landes über die Bewertung einer Therapieoption nicht nur nicht einig sind, sondern sehr kontroverse Einschätzungen haben, stellt wohl eher die Ausnahme dar: Auf das kritische Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psy­chiatrie (DGSP) zur Therapie mit Antipsychotika (u.a.: Nutzen-/Risikoprofil ungünstiger als bisher angenommen; gegenwärtige Anwendungspraxis muss hinterfragt werden) hat die DGPPN mit einer öffentlichen Stellungnahme reagiert (u.a.: einseitige, selektive und teilweise grob falsche Zitierung der Literatur; Verdammung behindert rationale Pharmakotherapie und fördert Stigmatisierung psychisch Kranker).

Mir gefällt das. Nicht, weil eine der Parteien meine Ansichten wiedergäbe, sondern weil es so schön deutlich macht, dass auch die scheinbar ehernsten Behandlungsgrundsätze, im Fall der Leitlinien mit unbestrittener Sorgfalt erarbeitet, Menschenwerk sind – nicht fehlerfrei und vor allem einem dynamischen Prozess unterworfen. Was wiederum bedeutet, ... Ja, was? Einfach, dass wir die Verantwortung an keine Kommission abgeben können und unsere Entscheidungen wirklich „nach bestem Wissen und Gewissen“ treffen müssen, jedenfalls, wenn wir uns wohlfühlen wollen.

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