In der nicht-interventionellen, auf einer Online-Umfrage basierenden Querschnittsstudie OVERCOME (EU) wurden die Angaben von mehr als 20.000 erwachsenen Migränepatienten aus Deutschland und Spanien ausgewertet. Die bittere Erkenntnis lautet, dass nur die wenigsten Menschen mit einer
Migräne adäquat behandelt werden.
Von Okt. 2020 bis Feb. 2021 wurden 20.756 Über-18-Jährige online befragt. Gut die Hälfte hatte eine ärztliche Migränediagnose erhalten, und knapp die andere Hälfte war im Laufe der Studie (nach ICDH-3) mit einer Migräne diagnostiziert worden. Die rein deskriptiven Ergebnisse umfassen herkömmliche Prophylaktika, Antidepressiva, Antihypertensiva, Antiepi-leptika und Onabotulinumtoxin A, nicht jedoch Anti-CGRP-Antikörper).
Die Hälfte mit richtiger Diagnose
Von den 20.756 deutschen und spanischen Migränepatienten (durchschnittliches Alter: 40,5 Jahre; 60,3 % weiblich) hatten etwa vier Fünftel (78,5 %) einen Arzt konsultiert, doch nur 50,8 % hatten die Diagnose einer Migräne erhalten. Nur 17,7 % gaben an, jemals ein Prophylaktikum eingenommen zu haben.
Nur ein Viertel mit Prophylaxe
Unter den 2.749 Patienten (70,4 % weiblich) mit ≥ 15 Kopfschmerztagen/Monat wiesen 62,6 % mehr als drei Komorbiditäten auf, waren 64,1 % stark eingeschränkt (MIDAS Grad IV) und zeigten 57,8 % auch eine starke interiktale Belastung (Migraine Interictal Burden Scale-4 MIBS-4-Summecote > 5). Auch unter diesen sehr stark belasteten Patienten war nur gut ein Viertel (ca. 26 %) jemals prophylaktisch behandelt worden. Generell galt: Je häufiger die Kopfschmerzattacken waren, desto häufiger wurde präventiv behandelt.
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