Die 681 ambulanten Patienten litten unter einer chronischen Major-Depression oder unter einer Dysthymie mit akuter Episode einer Major-Depression. Die Erkrankungsdauer betrug mindestens zwei Jahre, der Summenwert auf der Hamilton Rating Scale for Depression (HRSD) lag bei mindestens 20 Punkten. Je ein Drittel der Patienten erhielt über zwölf Wochen Nefazodon in einer maximalen Dosis von 600 mg/d, 16 bis 20 Sitzungen einer speziellen kognitiven Verhaltenstherapie oder eine Kombination der beiden Therapien. Unter den 519 Patienten, die die Studie regulär beendeten, lag die Ansprechrate (= HRSD-Werte < 15 und zusätzlich Halbierung der Ausgangswerte) bei 55% (Nefazodon) und 52% (Psychotherapie), bei kombinierter Behandlung bei 85%. Die Kombinationsbehandlung erbrachte die höchste Rate an Remissionen (HRSD: <= 8 in Woche 10 und 12 mit 22% vs. 24% vs. 48%). Die durchschnittlichen HDRS-Werte betrugen in der zwölften Woche 14,7 vs. 15,1 vs. 9,7 Punkte. Die Zahl der Studienabbrüche dagegen war in allen Gruppen mit 21 bis 26% ähnlich häufig.
Behandlung der chronischen Major-Depression
Neuro-Depesche 12/2000
Die Kombi von Pharma- und Psychotherapie bringt es
An fast 700 Patienten mit chronischer depressiver Störung wurden die Erfolgsaussichten einer kognitiven Verhaltenstherapie, einer Therapie mit dem strukturell neuen Antidepressivum Nefazodon sowie einer kombinierten Behandlung verglichen. Die Ergebnisse stammen aus den ersten zwölf Wochen einer multizentrischen Langzeitstudie.
Quelle: Keller, MB: A comparison of nefazodone, the cognitive behavioral-analysis system of psychotherapy, and their combination for the treatment o, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 342 (2000), Seiten: 1462-1470