In vier ambulanten Kliniken wurden 217 Patienten mit der Primärdiagnose einer sozialen Phobie von 57 Diplompsychologen behandelt. Die Therapie sah eine mehrfache Konfrontation des Patienten mit gefürchteten bzw. gemiedenen Situationen, deren kognitive Aufarbeitung und Analysen von Videoaufzeichnungen vor. Die Exposition war nicht standardisiert. Sechs Wochen nach Behandlungsende fand sich eine signifikante Besserung sowohl der Phobie-Symptome (nach diversen Skalen wie SPS/SIAS, FLZ M etc.) als auch einer evtl. vorliegenden generalisierten Angststörung oder einer Depression. 70% der Patienten waren im Arzturteil gebessert. Die 18 Studienabbrecher (8%) hatten ein höheres Depressionsniveau als die übrigen Patienten. Insgesamt waren die Therapieresultate vergleichbar mit denen einer Metaanalyse mit ausgewählten Patienten.
Soziale Phobie
Neuro-Depesche 4/2004
Die CBT ist offenbar breit einsetzbar
Patienten mit sozialer Phobie profitieren in hohem Maße von einer kognitiven Verhaltenstherapie (CBT). In entsprechenden Studien waren aber häufig komorbide Depressionen, vorangegangene Behandlungen etc. die Ausschlusskriterien. Nun wurde die Effektivität der CBT unter Praxisbedingungen an unselektierten Angstpatienten untersuchte.
Quelle: Lincoln, TM: Effectiveness of an empirically supported treatment for social phobia in the field, Zeitschrift: BEHAVIOUR RESEARCH AND THERAPY, Ausgabe 41 (2003), Seiten: 1251-1269