Der kürzlich aktualisierten Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) zufolge sollte die Therapie des Typ-2-Diabetes nicht nur den Blutzuckerwert optimieren, sondern auch vermehrt die individuellen kardiovaskulären Risiken (CV) berücksichtigen. Typ-2-Diabetiker:innen mit manifester CV-Erkrankung sollten demnach initial mit einer Kombinationstherapie aus Metformin und einem GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) wie Semaglutid (Ozempic®) oder einem SGLT-2-Inhibitor mit belegtem CV-Nutzen beginnen. „In der NVL rückt das individuelle CV-Risikoprofil zu Recht in den Fokus“, so Prof. Jens Aberle vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Rahmen des diesjährigen Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft. So haben große CV-Endpunktstudien wie SUSTAIN zum GLP-1-RA Semaglutid gezeigt, dass das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) durch die Wahl eines bestimmten GLP-1-RA signifikant gesenkt werden kann.
Gleichermaßen sollte für den Insulineinstieg ein Basalinsulin mit erwiesener CV-Sicherheit verordnet werden. Geeignet ist etwa das Insulinanalogon Insulin degludec (Tresiba®), dessen CV-Sicherheit in der Studie DEVOTE im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml bestätigt wurde.