Als Teil einer größeren Verlaufsbeobachtung wurden 32 Amerikaner mit PTBS vier konsekutiven strukturierten psychiatrischen Interviews, sowie einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Bei 47% der Patienten war die PTBS nach Gewalterlebnissen aufgetreten: 34% hatten sexuellen Missbrauch im Kindesalter erlitten, 31% waren vergewaltigt worden. Jeweils eine kleinere Anzahl von Patienten hatten Verkehrsunfälle, ernste Bedrohungen, Bombenattentate oder den Tod eines Elternteils erlebt. 75% der Teilnehmer waren weiblich, das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. 88% der Patienten klagten über kardiovaskuläre Beschwerden, 85% litten unter Konversionssymptomen, 73% unter Verdauungsbeschwerden und 60% unter chronischen Schmerzen. In der Regressionsanalyse bestätigte sich, dass Depressivität (nach HDRS) als die Mediatorvariable zwischen PTBS-Schwere (nach CAPS) und somatischen Symptomen (nach SIDES) anzusehen ist.
Postraumatische Belastungsstörung
Neuro-Depesche 12/2003
Depression entscheidend für Somatisierung?
Im Kontext einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) können sowohl depressive Syndrome als auch somatische Symptome auftreten. Welchen Einfluss eine Depression bei PTBS-Patienten auf Inzidenz und Schwere somatischer Beschwerden hat, wurde in bisherigen Untersuchungen nicht geklärt.
Quelle: Miranda, RJr: Civilian-based posttraumatic stress disorder and physical complaints: evaluation of depression as a mediator, Zeitschrift: JOURNAL OF TRAUMATIC STRESS, Ausgabe 15 (2002), Seiten: 297-301