Weitestgehende Mobilität ist in unserer Gesellschaft ein wichtiger Faktor, vielleicht sogar eine Bedingung, für beruflichen Erfolg. Gegebenenfalls zieht die ganze Familie eben um. Dänische Wissenschaftler untersuchten jüngst den Einfluss eines häufigen Wohnortwechsels auf das Suizidrisiko von Kindern und Jugendlichen. Sowohl bei den Versuchen als auch den bei den vollendeten Suiziden stellten sie einen signifikanten und sogar „dosisabhängigen“ Effekt häufiger Umzüge fest.
Ausgewertet wurden die Langzeitdaten von vier dänischen Bevölkerungsregistern für die Geburtsjahrgänge 1978 bis 1995. Es ereigneten sich im Alter zwischen elf und 17 Jahren 4160 Suizidversuche (Mädchen: 23%), 79 starben durch eigene Hand (Mädchen < 25%). Zu Vergleichszwecken wurden pro Fall 30 gematchte Kontrollen ausgewählt.
Die Analyse ergab einen signifikanten Anstieg des Suizidversuchs-Risikos bei häufigem Wechsel des Wohnorts. Mehr als dreimal umgezogen waren 55,2% der Kinder mit Suizidversuchen, aber nur 32% der Kontrollen. Mehr als zehnmal den Wohnort gewechselt hatten 7,4 vs. 1,9%. In der logisitischen Regressionsanalyse stieg das Risiko zudem klar mit der Zahl Umzüge an.
Diese Zusammenhänge blieben auch nach Kontrolle auf mögliche Kontributoren wie Geburtsort, Geschwisterrang, Alter des Vaters etc. bestehen. Durch die Adjustierung auf die psychiatrische Morbidität des Kindes, Verlust eines Elternteils und elterliche psychiatrische Erkrankungen wurde die Relation etwas abgeschwächt, blieb aber signifikant. Andere Faktoren wie Geschlecht oder Alter zum Zeitpunkt des Umzugs/der Umzüge hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Erhöhung des Suizidversuchs-Risikos.
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