MS-verdächtige MRT-Zufallsbefunde
Neuro-Depesche 1/2009
Das "Radiologisch isolierte Syndrom"
Angesichts der breiten Anwendung der MRT und ihrer gestiegenen Sensitivität untersuchten Forscher des MS-Zentrums der University of California den Verlauf von zufällig entdeckten MRT-Befunden im ZNS, die auf eine MS hindeuten. Wie groß ist das Risiko, dass es bei diesem „Radiologisch isolierten Syndrom“ zum Fortschreiten zu einem „Klinisch isolierten Syndrom“ (CIS) oder gar einer MS kommt?
Fazit
?! Diese kleine Studie spricht dafür, dass es bei Menschen mit MS-verdächtigen WM-Läsionen mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Fortschreiten kommt – schneller und häufiger nach radiologischen, seltener und langsamer nach klinischen Kriterien. Das postulierte RIS scheint demnach in nicht wenigen Fällen ein Vorstadium des CIS oder einer MS zu sein. Die genauere Einschätzung der Konversionsrisiken bleibt nun größeren Untersuchungen vorbehalten. In einer bereits laufenden Studie wird zu diesem Zweck ein standardisiertes Protokoll mit hoch auflösendem 3,0 Tesla-MRT eingesetzt.