Cystatin C als ALS-Biomarker?
Cystatin C (CysC) ist ein endogener Cysteinproteinase-Hemmer, der sich in den letzten 20 Jahren in der Nierenfunktionsdiagnostik durchgesetzt hat. Die bisherige Datenlage zu CysC als potenziellem Neurodegenerationsmarker ist jedoch inkonsistent. In China wurden jetzt die CysC-Serumspiegel in einer großen Gruppe von ALS-Kranken und Gesunden verglichen.
Fazit
Die bislang größte Studie zu diesem Thema zeigte bei den ALS-Betroffenen signifikant erhöhte CysC-Spiegel, die mit einer schnelleren Progression, größerer Krankheitsschwere und einer gringeren Lebenserwartung einhergingen. Allerdings waren die meisten gemessenen Unterschiede klein und teilweise von fraglicher Relevanz, u. a. wegen fehlender longitudinaler CysC-Messungen und Adjustierungen auf potenzielle Kovariaten wie Nierenerkrankungen oder Entzündungen. Außerdem sind die Mechanismen der CysC-Effekte weitgehend unklar.
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