In der multizentrischen US-Studie erhielten 126 Patienten nach einem Schlaganfall in einer einzigen Injektion entweder 200 bis 249 Einheiten BOTOX® oder Plazebo. Primäres Wirksamkeitskriterium waren Veränderungen der fokalen Spastizität der Hand- und Fingerflexoren. 122 Patienten beendeten die Studie regulär. Nach den Werten der Ashworth-Skala kam es zu allen Untersuchungszeitpunkten nach der Injektion zu einer gegenüber Plazebo signifikanten Verbesserung der Spastik. Bei einem maximalen Therapieeffekt nach vier Wochen hielt die Wirkung mindestens für zwölf Wochen an. Auch die funktionellen Beeinträchtigungen bei den Alltagsaktivitäten der mit Botulinumtoxin behandelten Patienten - und damit die Lebensqualität - verbesserte sich im Dreimonatszeitraum nach Injektion durch die Tonusreduzierung signifikant, wie die Veränderungen auf der Disability Assessment Scale belegen. Mit der Zulassung, so Prof. Karl-Heinz Mauritz, Berlin, wird die seit Jahren erfolgreich praktizierte Therapie der fokalen Spastik deutlich erleichtert. Mittelfristig rechnet der Experte mit einer Erweiterung der derzeit noch auf den Unterarm beschränkten Zulassung.
Indikationserweiterung
Neuro-Depesche 6/2002
Botulinumtoxin gegen Armspastik nach Schlaganfall
Botulinumtoxin A (BOTOX®)war bisher zugelassen zur Behandlung fokaler Dystonien wie dem Blepharospasmus, Spasmus hemifacialis und der zervikalen Dystonie sowie dem spastischen Spitzfuß bei infantiler Zerebralparese. Nach überzeugenden Studienergebnissen wurde die Zulassung nun auf die Therapie fokaler Spastizität der Hand und des Handgelenkes bei erwachsenen Schlaganfallpatienten erweitert.