Untersucht wurden 99 chronisch Schizophrene (18 - 65, durchschnittlich ca. 50 Jahre), die mit klassischen Neuroleptika (NL) wie Haloperidol, Zuclopenthixol etc. (79,8%) bzw. dem Atypikum Clozapin (20,2%) behandelt wurden. Die Chlorpromazin-Äquivalenzdosis war mit 328 mg/d relativ niedrig. Die durchschnittliche Medikationsdauer betrug 13,6 Jahre. Nach DSM-IV-Kriterien litten 61,6% unter NL-induzierten Bewegungsstörungen, 31,3% unter Akathisie, 23,2% unter einem Parkinsonoid und 32,3% unter tardiven Dyskinesien. Akathisie nach Barnes Rating Scale for Drug-Induced Akathisia (27,3%) und Spätdyskinesien nach Abnormal Involuntary Movements Scale (31,3%) waren mit den DSM-IV-Ergebnissen vergleichbar. Beim Parkinsonoid ergab die Simpson-Angus Rating Scale allerdings eine wesentlich höhere Prävalenz (72,7%). Wie erwartet waren Bewegungsstörungen unter Clozapin signifikant seltener als unter klassischen NL (35,0% vs. 68,4%).
Klassische Neuroleptika
Neuro-Depesche 5/2004
Bewegungsstörungen bei zwei von drei Patienten
Finnische Psychiater bestimmten die Häufigkeit von Neuroleptika-induzierten Bewegungsstörungen bei einer repräsentativen Stichprobe hospitalisierter Schizophrenie-Patienten in Estland. Unter Verwendung verschiedener diagnostischer Kriterien fanden sie eine erschreckend hohe Prävalenz.
Quelle: Janno, S: Prevalence of neuroleptic-induced movement disorders in chronic schizophrenia inpatients, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PSYCHIATRY, Ausgabe 161 (2004), Seiten: 160-163