Prädiktoren für das Überleben

Neuro-Depesche 8/2012

Besonders Demenz erhöht die Mortalität

Ob die Lebenserwartung bei Menschen mit Morbus Parkinson im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung tatsächlich noch geringer ist und welchen Einfluss demographische, geographische, exogene und medizinische Faktoren auf die Lebenszeiten der Betroffenen haben, wurde retrospektiv in einer US-amerikanischen epidemiologischen Kohortenstudie untersucht.

Insgesamt wurden 138 000 im Jahr 2002 identifizierte Parkinson-Fälle bis 2008 nachverfolgt. Bestimmt wurde der Einfluss auf das Sechsjahres-Sterberisiko von drei Gruppen von Einflussfaktoren: a) Rasse, Geschlecht und Alter bei Diagnose, b) geographische und Umweltfaktoren sowie c) medizinische Merkmale wie komorbide Krankheiten.

Nach sechs Jahren lebten noch 35% der Parkinson-Patienten. Gegenüber Personen ohne Parkinson oder anderen ernsten Erkrankungen wiesen sie eine fast vierfach höhere Sterblichkeit auf (Hazard Ratio: 3,87). Diese Wahrscheinlichkeit war auch höher als die von Personen mit „Volkskrankheiten“ wie Hüftfraktur (HR: 3,74), Herzinfarkt (HR: 3,62), Alzheimer-Demenz (HR: 2,93) oder Schlaganfall (HR: 2,03). Hospitalisiert wurden Patienten mit Parkinson-Erkrankung im letzten Lebensjahr aufgrund kardiovaskulären Erkrankungen (18,5%), Infektionen (20,9%) und nicht infektiöser Lungenerkrankungen (12,5%).

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Fazit
?! Männliches Geschlecht und weiße Rasse wirken sich auf die auch heute noch insgesamt höhere Sterblichkeit von Parkinson-Patienten (in den USA) negativ aus. Nicht überraschend war, dass vor allem aufgrund einer Demenz – von der am Ende immerhin zwei Drittel dieser Kohorte betroffen war – ein deutlicher Anstieg der Mortalität um mehr als 70% zu beobachten war. Inwieweit Umweltfaktoren wie die Belastung mit „Basalganglien-Toxinen“ (z. B. Blei, vor allem Mangan) den Parkinson-Verlauf und das Überleben beeinflussen, sollte in weiteren Studien geklärt werden.

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