Studien

Praxis-Depesche 3/2022

Bei Risikogruppen den Zinkstatus optimieren!

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie ist der Immunschutz vor viralen Atemwegsinfekten mehr noch als sonst ein Thema von zentraler Bedeutung. Behandlern wird empfohlen, bei Risikogruppen wie Senior:innen auf einen guten Zinkstatus zu achten, da das Spurenelement ausschlaggebend für eine intakte Immunantwort und die Virenabwehr ist. Bei der Mehrheit der älteren Patienten und Patientinnen liegt allerdings ein Zinkmangel vor, der beim Menschen immer ein Immundefizit hervorruft, wie Prof. Lothar Rink, Aachen, auf einem wissenschaftlichen Symposium warnte. Er erklärte, dass ein Zinkdefizit chronisch entzündliche Prozesse fördert und zu einem Verlust insbesondere von T-Lymphozyten, aber auch von B-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen führt. In klinischen Studien entwickelten Senior:innen mit niedrigeren Zinkspiegeln häufiger eine Lungenentzündung und erholten sich langsamer als Teilnehmende mit höherem Spiegel. Ein Anheben niedriger Zinkspiegel durch ein Supplement verbesserte die T-Zellfunktion und reduzierte die Infekthäufigkeit. Eine frühe (innerhalb der ersten 24 Stunden nach Symptombeginn), hochdosierte Zink- Supplementation reduzierte zudem die Dauer einer grippalen Infektion. Auch wenn die Bestimmung des Serum-Zinks nur bei schwerem Zinkmangel aussagekräftig ist, so der Apell Rinks, sollte man als Hausarzt oder -ärztin auf einen Zinkmangel achten und bei Verdacht supplementieren.
ICD-Codes: J98.8

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