Kindlicher Missbrauch

Neuro-Depesche 1/2003

Bei Panikstörungspatienten am häufigsten

Neben posttraumatischen Stressstörungen können kindliche Traumata wie körperlicher oder sexueller Missbrauch auch Angststörungen nach sich ziehen. Psychiater in Boston nahmen diese Beziehung nun unter die Lupe.

Untersucht wurde eine Gruppe von 149 erwachsenen, an Therapiestudien teilnehmenden Angstpatienten. Keiner hatte an posttraumatischen Stressstörungen gelitten. Bei Patienten mit Panikstörungen fand sich in der Kindheit signifikant häufiger körperlicher oder sexueller Missbrauch als bei Patienten mit sozialer Phobie. Patienten mit generalisierter Angststörung lagen in dieser Hinsicht - ohne einen jeweils signifikanten Unterschied - zwischen diesen beiden Gruppen. Die kindliche Missbrauchserfahrung schien die Angstpatienten außerdem anfälliger für Major-Depression-Erkrankungen zu machen. Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass kindliche Traumata, auch wenn keine posttraumatische Stressstörung daraus entsteht, zu chronischer Stimulation von Hypophysen-Nebennieren-Achse und autonomem Nervensystem führen. Dies könnte eine Prädisposition für die Entwicklung von Panikreaktionen und -erkrankungen darstellen.

Quelle: Safren, SA: History of childhood abuse in panic disorder, social phobia, and generalized anxiety disorder, Zeitschrift: JOURNAL OF NERVOUS AND MENTAL DISEASE, Ausgabe 190 (2002), Seiten: 453-456

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