Arzt-Depesche

Behandlung mit ADC verlängert Gesamtüberleben

Auf einer virtuellen Pressekonferenz wurde das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), Enfortumab Vedotin, als eine neue Therapieoption für Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom vorgestellt und dessen Zulassung durch die Europäische Kommission von uroonkologischen Experten als Meilenstein in der palliativen Behandlung dieser Erkrankung hervorgehoben.
Das hoch aggressive Urothelkarzinom ist die zweithäufigste uroonkologische Erkrankung und insbesondere beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom mit einer schlechten Prognose verbunden.  So stehen im Stadium IV keine kurativen Behandlungsansätze wie z.B. eine operative Entfernung des Tumors mehr zur Verfügung. Auf die Standardtherapien in der palliativen Situation, die platinbasierte Chemotherapie und die Hemmung des PD-(L)-1-Signalwegs, sprechen Patient:innen bei fortschreitender Erkrankung nur selten an und sind rasch progredient, erklärte PD Dr. Maria De Santis, Klinik für Urologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Da für diese Indikation in Europa keine weiteren Chemotherapien zugelassen sind und /oder bei mittelmäßiger Wirksamkeit eine hohe Toxizität aufweisen, betonte De Santis, dass in diesem Erkrankungsstadium ein hoher medizinischer Bedarf an wirksamen Therapieoptionen besteht.
Mit Enfortumab Vedotin, dem gezielt gegen Nectin-4 gerichtetetem ADC, bietet sich nunmehr auch beim vorbehandelten lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom eine neue Behandlungsmöglichkeit, erklärte Prof. Jens Bedke, Klinik für Urologie am UniklinikumTübingen. Zugelassen wurde das ADC auf Grundlage der Ergebnisse der EV-301-Studie, die mit 12,88 Monaten vs. 8,97 Monaten ein signifikant längeres Gesamtüberleben bei Behandlung mit Enfortumab Vedotin im Vergleich zur Chemotherapie, Docetaxel, Paclitaxel oder Vinflunin, zeigten. Diese nachgewiesene relative Reduktion des Sterberisikos um 30 % durch Behandlung mit dem ADC, untermauerte dessen Überlegenheit bei der Behandlung des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms gegenüber bisherigen Therapieoptionen, fasste Prof. Bedke zusammen. Hinsichtlich der Gesamtrate an Nebenwirkungen wies Enfortumab Vedotin ein mit der Chemotherapie vergleichbares und generell handhabbares Sicherheitsprofil auf. Somit bietet Enfortumab Vedotin den Patient:innen neben einer hohen Ansprechrate und längerem Gesamtüberleben auch eine bessere Lebensqualität, hob Prof. Bedke als Fazit hervor.
Quelle:

PRESSEKONFERENZ : Enfortumab Vedotin (PADCEVTM) - Überlebensvorteil bei vorbehandelten Patienten mit lok al fortgeschrittenem / metastasiertem Urothelkarzinom; Virtuelle Launch-Pressekonferenz, 10.05.2022;  Veranstalter: Astellas; Enfortumab Vedotin: PADCEVTM

 

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