Nach klinischen Gesichtspunkten werden Patienten mit parkinsonoiden Symptomen und autonomer Dysfunktion oft dem Krankheitsbild MSA zugeordnet. Eine Forschergruppe klassifizierte nun Patienten mit Parkinsonismus nach klinischen Gesichtspunkten in drei Gruppen (M. Parkinson, n = 19; MSA, n = 14; nicht sicher klassifizierbar, n = 14) und testete atemabhängige Pulsschwankungen, Pulsschwankungen unter Valsalva-Manöver und den sudomotorischen Axonreflex. Weiterhin wurden die Patienten einer Kipptischuntersuchung sowie einem thermoregulatorischen Schwitztest unterzogen. Die Muster der Dysautonomie waren in den untersuchten Gruppen ähnlich bis gleich. Mit keinem der Tests alleine und mit keiner Testkombination konnten mit Signifikanz zwischen den drei Gruppen unterschieden werden. (Be)
MSA oder M. Parkinson?
Neuro-Depesche 6/2003
Befund "autonome Dysfunktion" hilft nicht weiter
M. Parkinson und multiple Systematrophie (MSA) sind, wenn autonome Dysfunktionen vorliegen, häufig nicht unterscheidbar. Die automatische Zuordnung von Parkinsonpatienten mit Dysautonomie zur MSA ist wohl unangebracht.
Quelle: Riley, DE: Autonomic nervous system testing may not distinguish multiple system atrophy from Parkinson's disease, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 74 (2003), Seiten: 56-60