Metabolisches Syndrom

Neuro-Depesche 6/2004

Auch Hirninfarkt-Risiko mehr als verdoppelt

Das metabolische Syndrom, in der westlichen Welt eine der häufigsten Symptomkonstellationen, gilt als wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Es trägt offenbar gleichermaßen zu einer erhöhten Schlaganfall-Inzidenz bei.

Ausgewertet wurden die Daten von 10 357 Teilnehmern des Third National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III). Die Diagnosekriterien für ein metabolisches Syndrom basierten auf den Empfehlungen des National Cholesterol Education Program Adult Treatment Panel III und beinhalteten Insulinresistenz, abdominale Adipositas (anhand des Taillenumfangs), Hypertriglyzeridämie, niedriges HDL-Cholesterin und Hypertonie. Gesucht wurde nach Patienten mit den jeweiligen Einzeldiagnosen und nach Patienten mit einem metabolischen Syndrom (mindestens drei gleichzeitig vorliegenden Einzeldiagnosen). In Regressionsanalysen wurden die Daten mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder beiden Ereignissen in Beziehung gesetzt. Ein metabolisches Syndrom ging mit einem erhöhten Risiko sowohl für einen Myokardinfarkt (Odds ratio = 2,01) als auch für einen Schlaganfall (OR = 2,16) sowie die Kombination aus Herzinfarkt plus Schlaganfall (OR = 2,05) bei Frauen und Männern einher. Bei den Einzeldiagnosen erwiesen sich Insulinresistenz (OR = 1,30), niedriges HDL-C (OR = 1,35), Hypertonie (OR = 1,44) und Hypertriglyzeridämie (OR = 1,66) als unabhängige und signifikante Risikofaktoren für einen Herz- plus Hirninfarkt.

Quelle: Ninomiya, JK: Association of the metabolic syndrome with history of myocardial infarction and stroke in the third national health and nutrition examination survey, Zeitschrift: CIRCULATION, Ausgabe 109 (2004), Seiten: 42-46

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