Atypikum verbessert therapeutische Allianz

Mit modernen funktionellen Bildgebungsverfahren können die Wirkungen von Neuroleptika im Gehirn zunehmend spezifischer und in "Realtime" dargestellt werden. Unter Atypika wie Olanzapin scheinen sich bei Patienten mit Schizophrenie z. B. gestörte Frontalhirnfunktionen zu bessern, während sich diese unter klassischen Neuroleptika wie Haloperidol nicht verändern. Klassische Substanzen reduzieren bei psychotischen Patienten zwar effektiv die Positivsymptomatik, gefährden aber aufgrund beeinträchtigender, teilweise stigmatisierender Nebenwirkungen wie EPS die Therapietreue und das Arzt-Patienten-Bündnis. Das Atypikum Olanzapin bietet eine zuverlässige und einschätzbare Symptomkontrolle sowohl auf die Positiv- wie auch auf die Negativsymptomatik. Da Olanzapin auch die kognitiven Fähigkeiten der Patienten verbessert, werden eine wichtige Voraussetzung für das subjektive Wohlbefinden des Patienten, eine langfristige therapeutische Allianz, die soziale Reintegration und damit Hoffnung und Perspektive geschaffen. Aufgrund hoher Rezidivraten und generell schlechter Compliance ist ein wirksames, gut toleriertes Pharmakon auch bei Patienten mit bipolarer Störung von entscheidender Bedeutung. Mit Olanzapin, das als erstes Atypikum für die Behandlung dieser Patienten eine Zulassung erhalten hat, besteht eine neue Option für die Akut- und Langzeittherapie. Es zeichnet sich durch hohe antimanische Wirksamkeit, antidepressive Eigenschaften und schnellen Wirkeintritt aus. Auch manische Patienten mit Mischzuständen, psychotischen Symptomen und Rapid-cycling können effektiv behandelt werden. Olanzapin kann bei Patienten mit schlechter Compliance als schnelllösliche Schmelztablette eingesetzt werden. (JL)