Antikörper-Präparat bei hoch aktiver MS
Seit vergangenem Jahr steht mit Natalizumab eine neue, sehr wirksame Therapieoption zur Behandlung der hoch aktiven MS zur Verfügung. Nun wurden eindrucksvolle Dreijahres-Studiendaten und Anwendungserfahrungen vorgestellt.
Eine hohe Schubfrequenz verschlechtert die Prognose von MS-Patienten und korreliert mit der Progression der Behinderung. Daher stellt die initiale Schubunterdrückung eine grundlegende Therapiestrategie dar. Studien zufolge sind bei zwei Drittel der mit den herkömmlichen Basistherapeutika behandelten Patienten weiterhin MS-Schübe zu verzeichnen.
Mit dem monoklonalen Antikörper Natalizumab wird die a4β1-Integrin-vermittelte Anhaftung an Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke (BHS) reduziert und die Transmigration autoreaktiver Immunzellen in das ZNS blockiert. In der zulassungsrelevanten Studie AFFRIM an 942 MS-Patienten reduzierte Natalizumab die Schubrate um eindrucksvolle 68% und verringerte das relative Risiko einer anhaltenden Behinderungsprogression um 54%. Aktuellen Daten zufolge blieb diese Rate auch über drei Jahre stabil niedrig. MRT-Daten bestätigten die hohe Wirksamkeit, so die Experten.
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