Rückfall nach Alkoholentzug

Neuro-Depesche 11/2004

Angst plus Waghalsigkeit erhöhen das Risiko

An einer europäischen Multizenterstudie nahmen 521 alkoholabhängige, akut entgiftete Patienten teil. Sie waren das Probandenkollektiv einer plazebokontrollierten Antidepressiva-Studie, Patienten mit Major Depression waren daher ausgeschlossen. Zu Studienbeginn und in regelmäßigen Abständen danach wurden der Angststatus mit dem State-Trait Anxiety Inventory (STAI-X2) und weitere Eigenschaften mit dem Tridimensional Personality Questionnaire ermittelt. Die Rückfallquote (40 g Alkohol mindestens vier mal pro Woche) betrug im einjährigen Follow-up 85,5%. Rückfalle korrelierten eng mit einer hohen Angstbereitschaft nach STAI-X2. Außerdem waren ein verstärktes Explorationsverhalten ("Novelty seeking") und eine verringerte Risikovermeidung ("Harm avoidance") ebenfalls mit einem Rückfall assoziiert. Diese Wesenszüge beinhalteten Eigenschaften wie Sorglosigkeit, Impulsivität, Waghalsigkeit oder situationsunangepassten Optimismus. Höchstwahrscheinlich aufgrund der genannten Studienauschlusskriterien konnte ein Einfluss depressiver Wesenszüge nicht festgestellt werden. (bk)

An einer europäischen Multizenterstudie nahmen 521 alkoholabhängige, akut entgiftete Patienten teil. Sie waren das Probandenkollektiv einer plazebokontrollierten Antidepressiva-Studie, Patienten mit Major Depression waren daher ausgeschlossen. Zu Studienbeginn und in regelmäßigen Abständen danach wurden der Angststatus mit dem State-Trait Anxiety Inventory (STAI-X2) und weitere Eigenschaften mit dem Tridimensional Personality Questionnaire ermittelt. Die Rückfallquote (40 g Alkohol mindestens vier mal pro Woche) betrug im einjährigen Follow-up 85,5%. Rückfalle korrelierten eng mit einer hohen Angstbereitschaft nach STAI-X2. Außerdem waren ein verstärktes Explorationsverhalten ("Novelty seeking") und eine verringerte Risikovermeidung ("Harm avoidance") ebenfalls mit einem Rückfall assoziiert. Diese Wesenszüge beinhalteten Eigenschaften wie Sorglosigkeit, Impulsivität, Waghalsigkeit oder situationsunangepassten Optimismus. Höchstwahrscheinlich aufgrund der genannten Studienauschlusskriterien konnte ein Einfluss depressiver Wesenszüge nicht festgestellt werden. (bk)

Quelle: Willinger, U: Anxiety as a predictor of relapse in detoxified alcohol-dependent patients, Zeitschrift: ALCOHOL AND ALCOHOLISM, Ausgabe 37 (2002), Seiten: 609-612

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x