Fünfjahresverlauf bei früher MS
Neuro-Depesche 4/2011
Anfängliche Ventrikelvergrößerung prädiziert die Behinderungszunahme
An der Ruhr-Universität Bochum wurden bei MS-Patienten in frühen Krankheitsstadien verschiedene MRT-Parameter auf ihre prognostische Bedeutung für den mittelfristigen MS-Verlauf untersucht. Die zunehmende Vergrößerung der Ventrikel war der beste Marker für den Behinderungsgrad drei Jahre später.
Fazit
?! Bislang wird die Hirnatrophierate bei MS-Patienten weithin als Prädiktor der kumulativen Behinderungszunahme angesehen. Dieser Studie zufolge stellt sich aber die Ventrikelvergrößerung in den ersten zwei Jahren als der aussagekräftigere MRT-Marker für die EDSS-Zunahme über die nächsten drei Erkrankungsjahre dar als die Atrophie der Hirnsubstanz oder die Läsionslast zu Baseline. Die Autoren charakterisieren die frühe Ventrikelvolumenzunahme somit als biologisch plausiblen, aussichtsreichen Surrogatmarker, der sich allerdings in weiteren Studien erst bewähren muss.