Spezialisiertes Zentrum

Neuro-Depesche 3/2014

Ambulante Bipolar-Therapie der stationären Standardbehandlung überlegen?

Psychiater aus Kopenhagen prüften im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie, ob eine ambulante Therapie in einem auf bipolare (und affektive) Erkrankungen spezialisierten Zentrum der stationären Standardbehandlung überlegen ist. Sie prüften insbesondere die Rate an Rezidiven, die eine erneute Hospitalisierung notwendig machten.

In die dänische Studie wurden 158 Patienten mit einer manischen Episode oder der Diagnose einer bipolaren Erkrankung nach ihrer ersten, zweiten oder dritten Krankenhausbehandlung eingeschlossen. Sie wurden randomisiert zu einer leitliniengerechten ambulanten medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung in einer spezialisierten Klinik für bipolare/affektive Erkrankungen oder einer stationären Standardbehandlung mit einer frei nach Arztpräferenz gewählten Medikation. Primärer Studienendpunkt war die nach den Daten des dänischen Psychiatrischen Zentralregisters über durchschnittlich 2,5 Jahre erfasste erneute stationäre Aufnahme.

Die im spezialisierten Zentrum behandelten Patienten wiesen eine niedrigere Wiederaufnahmerate (36,1% vs. 54,7%) auf als die Patienten, die der Standardbehandlung zugeführt worden waren. Die Zeit bis zu einer Wiederaufnahme war signifikant kürzer (adjustierte Hazard Ratio: 0,60; 95%-KI: 0,37–0,98; p = 0,043).

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Fazit
?! Nicht ganz unerwartet ergab diese
kontrollierte Studie mehrere wich-
tige Vorteile für die ambulante Behand-
lung in einem auf affektive Erkrankungen
spezialisierten Zentrum. Ob dies auch auf
länger bzw. schwerer erkrankte Bipolar-
Patienten zuträfe, ist ungewiss. Dass die
Zentrumsbehandlung nicht unerheblich
teurer ausfiel, wird den Autoren zufolge
durch die eingesparten Krankenhausko-sten mehr als ausgeglichen. 

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