Basistherapie der MS

Neuro-Depesche 4/2012

Wie viel Patienten bleiben dauerhaft adhärent?

Eine geringe Therapieadhärenz ist ein großes Problem in der MS-Therapie, da die Nicht-Behandlung mit einem hohen Risiko für Schubrezidive und einer schnellen Zunahme der Behinderung einhergeht. Neurologen der University of British Columbia prüften nun retrospektiv, nach welchen Zeiträumen und unter welchen Umständen die Patienten die Einnahme ihrer immunmodulatorischen First-line-Medikamente beenden.

Dazu wurden die Daten der British Columbia MS Database (1995–2008) von erwachsenen Patienten mit klinisch sicherer MS ausgewertet, denen ein immunmodulatorisches Basismedikament (IFNb-1b, IFNb-1a s.c., IFNb-1a i.m. oder Glatirameracetat) verschrieben worden war. Primärer Parameter war der Zeitraum bis zur Beendigung jeglicher Basistherapie. Dies schloss einen Wechsel auf eine Eskalationstherapie wie z. B. Natalizumab ein, während ein Wechsel unter den Basistherapeutika nicht als Beendigung zählte.

Die 1896 eingeschlossenen MS-Patienten waren durchschnittlich ca. 40 Jahre alt, zu 75% weiblich und seit durchschnittlich 9,1 Jahren an einer MS erkrankt. Die mediane Zeit bis zur Beendigung ihrer Basistherapie betrug 6,3 Jahre (95%-KI: 5,8–6,7Jahre). 19,4% beendeten die Behandlung im ersten Jahr und 25% in den ersten 2,3 Jahren.

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Fazit
?! Etwa die Hälfte aller MS-Patienten beendet ihre injektive Basistherapie innerhalb von sechs Jahren. Die Gründe für diese hohe, mit der Behandlungsdauer zunehmenden Rate, die im deutlichen Gegensatz zu der Adhärenz bei anderen chronischen Erkrankungen steht, bedarf der weiteren Erforschung.

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