Düstere in Grau gehaltene KI-Darstellung eines Kopfes mit einem Gewitter, Wolken und Blitzen.

Review und Metaanalyse

Neuro-Depesche 10/2023

Risiko einer Zervikalarterien-Dissektion bei Patienten mit Migräne ohne Aura

Eine Migräne geht mit endothelialen und anderen Veränderungen des Gefäßsystems einher. Ob Migräne-Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine Dissektion der Zervikalarterien leben, wurde in einer systematischen Überprüfung der Literatur mit anschließender Metaanalyse und Subgruppenauswertungen untersucht.

Mehrere Beobachtungsstudien haben ein erhöhtes Risiko für eine zervikale Arteriendissektion (CeAD), also eine Intima-Ablösung in den Karotiden oder Vertebralarterien bei Patienten mit anamnestischer Migräne nahegelegt. Die dazu duchgeführte Literaturrecherche ergab elf Fall-Kontrollstudien mit insgesamt 9.857 Teilnehmern, darunter 2.188 CeAD-Fälle und 7.669 Kontrollen ohne CeAD. 713 der CeAD-Patienten (32,6 %) hatten eine Migräne gegenüber 1.867 der Kontrollpersonen (24,3 %). Die Bestimmung des Risikos für eine CeAD umfasste auch Subgruppenanalysen nach Migräne-Typ, Geschlecht und Vorliegen eines Schlaganfalls.

Hauptanalyse Gesamtkollektiv

Die Newcastle-Ottawa-Skala (NOS) ergab eine Qualität der ausgewählten Studien von 4 bis 7 von maximal 9 Punkten. Die Metaanalyse zeigte für die Gesamtheit der Migräne-Patienten ein um 74 % erhöhtes Risiko für eine CeAD (Odds Ratio [OR]: 1,74; 95 %-KI: 1,38 - 2,19). Die eingeschlossenen Studien wiesen allerdings eine große Heterogenität auf (I22= 61 %).

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Fazit
Eine Migräne (ohne Aura) in der Vorgeschichte ist mit einem erhöhten Risiko für eine CeAD verbunden. Weitere Studien sind erforderlich, um die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen zu klären. Eine CeAD ist für Menschen jüngeren und mittleren Alters ein wichtiger Risikofaktor für einen Schlaganfall.
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