Pflanzlicher COX-2-Hemmer

Neuro-Depesche 6/2003

Pestwurz lindert den Schmerz

Bereits in spätantiken Kräuterbüchern finden sich Anwendungsbeschreibungen von Pestwurz (Petasites hybridus). Das Phytopharmakon wird heute bevorzugt bei Migräne, Asthma und Rückenschmerzen eingesetzt.

Die Pestwurz kommt in zwei Varianten mit unterschiedlich zusammengesetzten Inhaltsstoffen vor: Die Furan-Chemovarietät enthält als kennzeichnende Sesquiterpene Furanoeremophilane, die Petasin-Rasse hingegen Eremophilane vom Petasin-Typ. Ergebnisse experimenteller Untersuchungen zur Pharmakologie von Pestwurz-Extrakten belegen die klinisch beobachtete analgetische und spasmolytische Wirksamkeit dieses Phytotherapeutikums. Am glatten Muskel hemmt ein CO2-Extrakt aus dem Wurzelstock der Pestwurz agonistisch induzierte Kontraktionen, ein auf Petasinen beruhender Effekt. Im Mikrogliazellen-Modell blockiert der CO2-Pestwurz-Extrakt die Prostaglandin-Synthese durch selektive COX-2-Hemmung. Das magenschützende COX-1 bleibt unbeeinflusst. Auch am isolierten Enzym ist eine selektive COX-2-Hemmung durch CO2-Pestwurz-Extrakt nachweisbar. Antientzündliche Effekte des Extrakts durch Hemmung der Leukotrien-Synthese waren im Leukozyten-System zu beobachten. Experimente mit humanen Eosinophilen bestätigten die Hemmwirkung auf die Leukotrien-Synthese, vor allem durch die Petasin-Stereoisomere Petasin, Isopetasin und Neopetasin. (EJW)

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