Die Pestwurz kommt in zwei Varianten mit unterschiedlich zusammengesetzten Inhaltsstoffen vor: Die Furan-Chemovarietät enthält als kennzeichnende Sesquiterpene Furanoeremophilane, die Petasin-Rasse hingegen Eremophilane vom Petasin-Typ. Ergebnisse experimenteller Untersuchungen zur Pharmakologie von Pestwurz-Extrakten belegen die klinisch beobachtete analgetische und spasmolytische Wirksamkeit dieses Phytotherapeutikums. Am glatten Muskel hemmt ein CO2-Extrakt aus dem Wurzelstock der Pestwurz agonistisch induzierte Kontraktionen, ein auf Petasinen beruhender Effekt. Im Mikrogliazellen-Modell blockiert der CO2-Pestwurz-Extrakt die Prostaglandin-Synthese durch selektive COX-2-Hemmung. Das magenschützende COX-1 bleibt unbeeinflusst. Auch am isolierten Enzym ist eine selektive COX-2-Hemmung durch CO2-Pestwurz-Extrakt nachweisbar. Antientzündliche Effekte des Extrakts durch Hemmung der Leukotrien-Synthese waren im Leukozyten-System zu beobachten. Experimente mit humanen Eosinophilen bestätigten die Hemmwirkung auf die Leukotrien-Synthese, vor allem durch die Petasin-Stereoisomere Petasin, Isopetasin und Neopetasin. (EJW)
Pflanzlicher COX-2-Hemmer
Neuro-Depesche 6/2003
Pestwurz lindert den Schmerz
Bereits in spätantiken Kräuterbüchern finden sich Anwendungsbeschreibungen von Pestwurz (Petasites hybridus). Das Phytopharmakon wird heute bevorzugt bei Migräne, Asthma und Rückenschmerzen eingesetzt.