ADHS bei Erwachsenen
Nicht unbedingt die gleiche Krankheit wie bei Kindern
Bei Erwachsenen kann eine ADHS-Diagnose bislang nur gestellt werden, wenn die Symptomatik bereits im Kindesalter bestand. Daten der Pelotas Birth Cohort Study weisen nun darauf hin, dass dieses Kernkriterium vielleicht unzulässig ist – und möglicherweise auch eine Late-onset-ADHS existiert.
Kommentar
Dem Autorenteam zufolge widersprechen die Resultate der etablierten Annahme, dass eine Erwachsenen-ADHS notwendigerweise in der Kindheit beginnen müsse. Sie vermuten die Existenz zweier ADHS-Syndrome mit unterschiedlichen Entwicklungslinien. Somit könnten vielleicht auch Therapieresponse und Prognose unterschiedlich ausfallen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Caye A et al.: Attention-deficit/hyperactivity disorder trajectories from childhood to young adulthood: evidence from a birth cohort supporting a late-onset syndrome. JAMA Psychiatry 2016; 73(7): 705-12