Der Bundesverband der deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) lädt alle zwei Jahre Ärzte aus Klinik und Praxen zu seinem internationalen, hochkarätig besetzten Symposium ein. In Frankfurt standen nun u. a. Neues zur Pathogenese der MS und die Bedeutung des MRT für Diagnostik und Therapiemonitoring nach den aktualisierten Empfehlungen der Multiple Sklerose Therapie Konsensus Gruppe (MSTKG) auf dem Programm.
Auch wenn die MS nicht ausschließlich als T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung bezeichnet werden kann, erläuterte Prof. Dr. med. Roland Martin, Hamburg, haben Gen-Untersuchungen gezeigt, dass T-Lymphozyten in allen Stadien und Verlaufsformen der MS pathogenetisch bedeutend sind. Klärungsbedarf besteht noch für die Rolle von CD4+ vs. CD8+-Zellen. Wahrscheinlich seien Erstere eher bei Induktion und Unterhaltung der MS involviert, zytotoxische CD8+-T-Zellen dagegen eher in die Destruktion von Myelinscheide und/oder Axon involviert, so Martin in Frankfurt.
Auch B-Zellen beteiligt
Vieles spricht dafür, dass die erworbene Immunantwort über B-Lymphozyten und Antikörper eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten der MS spielt, erklärte Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer, München. In akuten MS-Läsionen wurden nun klonotypisch angereicherte B- und Plasmazellen, teils auch Antikörper-Deposition mit Komplementaktivierung nachgewiesen.
In Therapiestudien wurden durch den monoklonalen Antikörper Rituximab die Schubrate und die entzündliche Aktivität in der MRT reduziert. Aktuell wird mit modernen Technologien versucht, molekulare Zielstrukturen der humoralen Immunität bei MS zu entschlüsseln, erläuterte Hemmer einen wichtigen Forschungsansatz.
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