Mit direktem Zugriff auf die einzelnen Patientendaten wurden die fünf Studien MR CLEAN, ESCAPE, REVASCAT, SWIFT PRIME und EXTEND IA ausgewertet. Die 1287 Teilnehmer mit arteriellem Verschluss im proximalen anterioren Kreislauf hatten innerhalb von 12 Stunden nach Symptombeginn eine Thrombektomie (n = 634)oder als Kontrollkondition eine „Standardbehandlung“ (n = 653) erhalten.
Die Metaanalyse ergab nun im primären Wirksamkeitsendpunkt, der Reduktion der nach 90 Tagen bestehenden Behinderung anhand der modifizierten Rankin Scale (mRS), deutliche Vorteile für die Thrombektomie: Die Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung wurde um fast 150% reduziert (adjustierte „common“ Odds Ratio: 2,49; 95%-KI: 1,76–3,53; p < 0,0001). Die Number needed to treat (NNT) für eine Behinderungsreduktion um mindestens eine mRS-Stufe lag bei ausgesprochen vorteilhaften 2,6 (Patienten).
Darüber hinaus ergaben die verschiedenen Analysen der vorab nach Alter, Geschlecht, Schlaganfallschwere (NIHSS-Score), Verschlusslokalisation, Bildbefund (Alberta Stroke Program Early CT-Score), Zeitintervall bis zur Behandlung etc. definierten Subgruppen keine maßgebliche Heterogenität in diesem Outcome-Parameter (p = 0,43). U. a. betrug die cOR für eine verringerte Behinderung bei Patienten ≥ 80 Jahre 3,68, für jene mit Randomisierung < 300 min nach Symptombeginn 1,76 und für die Patientengruppe, die für eine Thrombolyse nicht in Frage gekommen war, 2,43.
Schließlich unterschieden sich die 90-Tage-Sterblichkeit sowie die Risiken für Parenchym und symptomatischen Hirnblutungen zwischen den Patientengruppen nicht signifikant. JL