Dass zwischen
Migräne-Erkrankungen und ischämischen Schlaganfällen Verbindungen bestehen, ist eine etablierte Erkenntnis; nähere klinische Zusammenhänge sind jedoch noch unzureichend geklärt. Anhand der Daten der Fall-Kontroll-Studie „Stroke prevention in young women study“ versuchten Forscher aus Baltimore nun, Risikofaktoren für einen ischämischen Insult und besonders gefährdete Subgruppen zu identifizieren.
Hierzu wurden die Daten von 386 Frauen mit ischämischem Hirninfarkt im Alter zwischen 15 und 49 Jahren sowie von 614 in Alter und Ethnie entsprechenden Kontrollen verglichen. Die Studienteilnehmerinnen wurden anhand von Fragebogenresultaten einer Gruppe mit folgender (wahrscheinlicher) Diagnose zugeordnet: Migräne mit visueller Aura (MVA), Migräne ohne Aura sowie keine Migräne. In der weiteren Auswertung wurden insbesondere Raucher-Status, Diabetes mellitus, Hypertonie und anamnestischer Myokardinfarkt sowie Gebrauch oraler Kontrazeptiva berücksichtigt.
Zwischen Migräne ohne visuelle Aura und Schlaganfall wurde kein signifikanter Zusammenhang gefunden (Odds Ratio: 1,0). Die Gruppe der MVA-Patientinnen wies aber eine Risikoerhöhung um das Anderthalbfache auf (OR: 1,5), insbesondere war das Risiko bei den Frauen ohne Diabetes, Hypertonie oder Myokardinfarkt deutlich vergrößert.
Bei den MVA-Patientinnen waren weder orale Kontrazeptiva noch Nikotinkonsum allein signifikante, unabhängige Risikofaktoren für einen ischämischen Infarkt. Das gleichzeitige Vorliegen beider Faktoren ergab aber ein siebenfach höheres Risiko gegenüber nichtrauchenden MVA-Patientinnen ohne orale Kontrazeption (OR: 7,0), gegenüber der Kontrollgruppe ohne Migräne war es sogar um das Zehnfache erhöht (OR: 10,0).
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