Bei Patienten mit leichten Depressionen sieht die aktuelle Fassung der S3-Leitlinie nur in bestimmten Situationen eine Pharmakotherapie vor, bei einer mittelgradig ausgeprägten depressiven Episode soll dem Patienten eine Pharmakotherapie angeboten werden. Hier lohnt sich laut Prof. Jens Kuhn, Oberhausen, ein genauer Blick auf die Wirkstoffe, um dem Patienten eine effektive, auf ihn zugeschnittene Therapie anzubieten. Ein erster Therapieversuch mit einer antidepressiven Pharmakotherapie kann der Leitlinie zufolge aber auch mit einem Johanniskraut-Präparat unternommen werden. So zeigten klinische Studien, dass Johanniskraut therapeutisch äquivalent zu Citalopram ist. Dem Phytopharmakon wurde jedoch sowohl von Ärzten als auch Patienten eine bessere Verträglichkeit als den SSRI bescheinigt, auch die Therapietreue war im Vergleich zu SSRI höher. Und: Die derzeitige Corona-Pandemie verursache bei vielen Patienten massiven Stress mit subsyndromalen Störungen, auch hier lohne ein Therapieversuch mit Johanniskraut, so Kuhn abschließend.
Aktuelles vom Fortbildungskolleg
Praxis-Depesche 3-4/2021
Besonders während Corona: Depression im Fokus
Fortbildungen für Hausärzte werden regelmäßig angeboten. Im Mittelpunkt der Online-Fortbildungsveranstaltung vom 13. Februar 2021 standen relevante Krankheitsbilder der täglichen Praxis.