Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen leicht verfügbaren, relativ kostengünstigen und schnell zu bestimmenden venösen Blutparametern und der Atemfunktion bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) zu untersuchen. Außerdem wurde ein Modell zur Vorhersage einer reduzierten forcierten Vitalkapazität (FVC) bei einzelnen ALS-Patienten entwickelt.
Insgesamt wurden 416 ALS-Patienten aus zwei Kohorten rekrutiert. In die retrospektive Kohorte wurden 319, in die prospektive Kohorte 97 ALS-Patienten aufgenommen. Erhoben wurden u. a. Alter, Geschlecht, Alter bei ALS-Beginn, Krankheitsdauer, Typ der Manifestation (limbisch/bulbär) und Diagnosestufe (wahrscheinlich/sicher) so-wie Blutdruck und andere Komorbiditäten. Bestimmt wurden Zahl der Thrombozyten (PLT), Leukozyten (WBC), Neutrophilen (NEUT), Lymphozyten (LYMPH), Monozyten (MONO), Eosinophilen (EO) und Basophilen (BASO) sowie die Werte von Albumin (ALB), Glukose (GLU), Harnstoff (UREA), Kreatinin (CREA), Harnsäure (URIC), Triglyzeride (TG), Cholesterin (CHOL), LDL, HDL und Kreatinkinase (CK).
In der retrospektiven Testkohorte waren 92 männliche Patienten (69,70 %) mit einer forcierten Vitalkapazität (FVC) < 3,062, und 40 weibliche Patienten (30,30 %) mit einer FVC < 2,266. In der prospektiven Validie-rungskohorte gab es ähnlich viele männliche (66,67 %) wie weibliche Patienten (33,33 %) mit pathologischen F VC-Werten.
Es fanden sich signifikante Korrelationen zwischen reduzierten F VC-Werten und höherem Alter, späterem ALS-Beginn, niedrigerem Körpergeweicht/BMI, niedrigeren PLR- und TG-Werten sowie höheren HDL-Werten.
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