Zehnjahresdaten belegen frühe Defizite und Progression
Stumme MS-Läsionen verschlechtern Kognition
Nur jede achte bis zehnte Hirnläsion bewirkt bei MS-Patienten ein schubartiges Ereignis – doch die Krankheit schreitet auf einem subklinischen Niveau fort. Inwieweit klinisch asymptomatische MS-Läsionen die Kognition verschlechtern können, wurde nun in einer kleinen französischen Langzeitstudie über zehn Jahre untersucht.
Kommentar
Kognitive Probleme entwickeln geschätzt 40%–70% aller MS-Patienten. Diese Studie zeigt, dass Defizite häufig schon sehr früh, im KIS-Stadium, nachweisbar sind, im Verlauf zunehmen (besonders die exekutiven Dysfunktionen) und dies mit der Akkumulation klinisch asymptomatischer T2-MS-Läsionen einhergeht. Für die Behandlungspraxis bedeutet dies, dass Auftreten bzw. Vergrößerung von T2-Läsionen mit wirksamen Medikamenten zu verhindern sind.
Wybrecht D et al.: New brain lesions with no impact on physical disability can impact cognition in early multiple sclerosis: A ten-year longitudinal study. PLoS One 2017; 12(11): e0184650 [Epub 17. Nov.; doi: 10.1371/journal.pone.0184650]