Elterliche Kindstötung

Neuro-Depesche 9/2013

Welche psychiatrischen Erkrankungen dominieren?

In Großbritannien sterben pro Jahr 0,9 von 100 000 Kindern nach einer Misshandlung; dies entspricht etwa zwei Kindern pro Woche. Wissenschaftler beschäftigten sich nun in einer großen bevölkerungsbasierten Studie mit der Frage, ob in Fällen der Kindstötung psychiatrische Erkrankungen der Täter, meist Mutter oder Vater, eine maßgebliche Rolle spielen und um welche Störungen es sich ggf. handelt.

An der Universität Manchester wurden alle Fälle von registrierten Kindstötungen in England und Wales der Jahre 1997–2006 ausgewertet. 297 Personen wurden wegen einer Kindstötung verurteilt. In 45 Fällen kam es an die Kindstötung anschließend zu einem em Suizid des Täters. Bei 195 Tätern (66%) handelte es sich um den Vater. Das Durchschnittsalter der Täter betrug 27 Jahre, 22% gehörten ethnischen Minderheiten an, 25% hatten bereits zuvor einmal eine Gewalttat begangen.

119 Täter (40%) wiesen eine jegliche psychiatrische Anamnese auf. Am häufigsten waren affektive Erkrankungen (43%), gefolgt von Persönlichkeitsstörungen (30%) und einer Schizophrenie (25%). Zum Tatzeitpunkt waren unter jenen mit einer Psychiatrie-Akte 37% akut psychiatrisch erkrankt, 23% an einer ernsten psychiatrische Krankheit (14% der Täter an einer affektiven Störung, am häufigsten an einer Depression, und 8% an einer Schizophrenie). Dabei litten 11% unter einer Wahnbildung und 10% unter Halluzinationen. In jedem zehnten Fall bestanden Substanz-Missbrauch oder Abhängigkeit.

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