Diagnostische Probleme bei Kopfschmerz

Neuro-Depesche 10/2009

Ursache: Kontaktpunkt in der Schleimhaut

Für die wiederkehrenden Schmerzattacken eines 11-jährigen Jungen kamen als Ursachen Trigeminus-Neuralgie, Gesichtsschmerz durch Entzündung des Ganglion pterygopalatinum mit Parasympathikussymptomen (Sluder-Neuralgie) oder ein Cluster-Kopfschmerz in Betracht. Die Lösung des diagnostischen Rätsels bestand aber in einem Knochensporn in der Nasenschleimhaut.

Der in einer Kopfschmerzklinik untersuchte Junge litt seit vier Jahren unter rezidivierenden, strikt linksseitigen, zwei- bis dreistündigen Kopfschmerzanfällen. Der Schmerz trat bevorzugt supraorbital und an der Nasenwurzel auf, aber auch orbital und temporal. Er strahlte zudem in die untere Gesichtsteile und bis zum Ohr aus. Hinzu kamen autonome Symptome wie Tränenfluss, verstopfte Nase und Konjunktivainjektion, die auf einen Cluster-Kopfschmerz hindeuteten. Nicht steroidale Antiphlogistika waren nicht durchgängig wirksam gewesen.

Die allgemeinen sowie ophthalmologischen und HNO-Untersuchungen blieben ohne klaren Befund. Allerdings fiel in den Röntgenbildern und CT-Aufnahmen ein Knochensporn des Nasenseptums auf. Bei der nächsten akuten Schmerzattacke wurde dem Jungen eine abschwellende Lidocain-Lösung in die Nase geträufelt. Da das Mittel zur raschen Linderung führte, wurde die Diagnose eines mukosalen Kontaktpunkt-Kopfschmerzes gestellt. Offenbar haben in diesem Fall Schwellungen der Nasenschleimhaut am Septumsporn die Aktivierung eines heftigen Kontaktpunkt-Schmerzes induziert.

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