Wichtiger Risikofaktor?
Neuro-Depesche 1/2011
Psychose durch Missbrauch in der Kindheit
In Australien untersuchten forensische Psychiater im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie den Zusammenhang zwischen einem sexuellen Missbrauch in der Kindheit und dem späteren Auftreten von Psychosen bzw. schizophrenen Erkrankungen. Ist der Missbrauch tatsächlich ein Risikofaktor?
Fazit
?! Viele Untersuchungen belegen, dass es nach einem sexuellen Missbrauch bei den Kindern zu einem gehäuften Auftreten von Depression- und Angsterkrankungen, Substanzmissbrauch, Borderline-Störungen und posttraumatischer Belastungsstörung kommt, und dass die Suizidalität erhöht ist. Die Studie belegt, dass ein sexueller Missbrauch als ein klarer Risikofaktor für die Entwicklung einer Psychose bzw. Schizophrenie anzusehen ist, insbesondere wenn eine Penetration stattfand. Dies erlaubt u. a. die gezielte Prävention in Risikogruppen. Unabhängig davon, ob tatsächlich eine kausale Beziehung besteht oder ob andere Faktoren diesem Zusammenhang beeinflussen, heben die Autoren hervor, dass ein Missbrauch natürlich in jedem Fall beachtet werden sollte.