Editorial

Neuro-Depesche 10/2017

Kongressherbst: Seien Sie dabei!

Liebe Leserin, lieber Leser,
im Frühjahr und im Herbst finden die meisten Kongresse statt. Lesen Sie in dieser Oktober-Ausgabe der Neuro-Depesche einen Bericht vom 90. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Ende September in Leipzig (S. 18/19). Schlaganfall und die MS waren ein weiteres Mal unter den Hauptthemen. Die mechanische Thrombektomie stellt sich jetzt als eine herausragende Therapieoption dar, und der vieldiskutierte Verschluss des offenen Foramen ovale bei kryptogenem Schlaganfall scheint nun doch sinnvoll. Im Bereich der MS gibt es viel Licht und auch ein wenig Schatten: Mit Cladribin steht seit diesem September eine weitere MS-Behandlung zur Verfügung, und für den CD20-Antikörper Ocrelizumab − die erste auch bei primär progredienter MS (PPMS) in Studien wirksame Therapie − könnte dies schon in sehr naher Zukunft der Fall sein. Andererseits steigen die Kosten der MS-Immuntherapie weiter, − und neue Nebenwirkungen bereits zugelassener sehr wirksamer MS-Medikamente zwingen zu aufmerksamem Monitoring. Weil wir schon dabei sind: Seit langem stehen die beiden Fragen im Raum, ob die MS-Erkrankung mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht, und ob unter den − als ultima ratio eingesetzten − klassischen Immunsuppressiva wie Azathioprin und Mitoxantron gehäuft maligne Neubildungen auftreten. Nein und ja, so das Ergebnis einer großen Kohortenstudie (S. 9).
Der Kongressherbst ist noch nicht zu Ende. Falls Sie nicht dabei sein können (oder wollen): Neue Erkenntnisse und Daten zur MS vom 33. ECTRIMS-Kongress Ende Oktober in Paris werden wir Ihnen in der kommenden Ausgabe präsentieren. Gleiches gilt für das Jahrestreffen der DGPPN, das dieses Jahr statt im November bereits im Oktober in Berlin stattfand − in Kooperation mit der World Psychiatric Association (WPA) als XVII. World Congress of Psychiatry.
Wir möchten Ihnen mit der Auswahl unserer Artikel eine interessante Mischung neurologischer und psychiatrischer Neuigkeiten und einen kurzweiligen Erwerb von CME-Punkten bieten. Zur Vertiefung können Sie auch die Originalarbeit bestellen (S. 19), als Abonnent einmal pro Monat kostenlos. Unabhängig davon, wer nun Gesundheitsminister werden wird, wünscht Ihnen das Team der Neuro-Depesche eine spannende Lektüre − und gegebenenfalls auch einen angenehmen Online-Besuch.
 
Jörg Lellwitz
Chefredakteur

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