Zwischen 2008 und 2015 wurden in dem südkoreanischen Epilepsiezentrum 12 Kinder mit TS mit der ketogenen Diät (Fett zu Kohlenhydrat/ Protein-Rate 3:1 oder 4:1) oder einer modifizierten Atkin’s- Diät behandelt. Zu Therapiebeginn waren die fünf Jungen und sieben Mädchen im Durchschnitt 23,2 Monate alt. Im Durchschnitt bestanden ihre Anfälle – zu 50% infantile Spasmen, zu 42% fokale Anfälle – seit dem Alter von 9,6 Monaten und hatten auf 4,8 (± 1,7) Antiepileptika nicht angesprochen. Drei Viertel hatten im ersten Lebensjahr unter infantilen Spasmen gelitten, die auch auf Vigabatrin nicht angesprochen hatten.
Die durchschnittliche Dauer der ketogenen Diät betrug 14,8 Monate. Nach drei Monaten waren zehn der zwölf Kinder (83,3%) mit einer Abnahme der Krampfanfälle um > 50% Responder. Vier Patienten (33,3%) waren anfallsfrei. Zwei Kinder beendeten die Diät aufgrund einer Anfallszunahme. Unter den zehn verbleibenden Kindern waren die Anfälle nach sechs Monaten bei acht (80%) um > 50% verringert, und sechs Kinder (60%) waren anfallsfrei. Anschließend wurde die Diät in zwei Fällen beendet. Unter den verbleibenden sechs Kindern erreichten nach zwölfmonatiger Diät jeweils zwei eine Anfallsreduktion um < 50% bzw. um 90% bzw. Anfallsfreiheit.
Darüber hinaus wurden auch Kognition und Verhalten positiv beeinflusst. Initial waren sieben der zwölf Kinder (58,3%) als kognitiv beeinträchtigt eingestuft worden (z. B. IQ < 70). Nach den Berichten der Eltern/Betreuenden erfuhren sieben (58,3%) nach drei Monaten qualitative Verbesserungen von Anfällen, Kognition und Verhalten. Dabei waren global vier (33,3%) „stark gebessert“, fünf (41,7%) „gebessert“, zwei (16,7%) „unverändert“ und einer (8,3%) „verschlechtert“.
Insgesamt unterzog sich in diesem Kollektiv wegen persistierender Anfälle/Anfallsrezidiven unter der ketogenen Diät die Hälfte einem epilepsiechirurgischen Eingriff, durch den fünf Kinder anfallsfrei wurden. Somit waren am Ende acht der zwölf Kinder anfallsfrei. JL
.