Workshop zur Levodopa-Optimierung

Neuro-Depesche 7/2004

Dreifachkombination bei Wearing off empfohlen

Die Parkinson-Therapie wird durch die neuen DGN-Leitlinien vereinfacht. Mit Fokus auf die Levodopa-Optimierung durch die neue Dreifachkombination aus Levodopa, dem DDC-Hemmer Carbidopa plus dem COMT-Hemmer Entacapon wurden die DGN-Empfehlungen nun durch ausgewiesene Parkinson-Experten im Rahmen eines interaktiven Workshops (IWOP) vorgestellt und praxisrelevante Aspekte erörtert.

Nach den neuen Leitlinien bleibt Levodopa das Mittel der Wahl für alle älteren Patienten und auch alle jüngeren Kranken mit einer relevanten Komorbidität. Ein Schwerpunkt des Workshops, bei dem die Professores P. Riederer, Würzburg, Th. Gasser, Tübingen und H. Reichmann, Dresden, sprachen, war das Management von Dyskinesien und Fluktuationen, unter denen trotz anfänglich bester symptomatischer Wirkung nach fünf Jahren der Levodopa-Behandlung bis zu 63% der Patienten leiden. Für die Praxis ist es wichtig, bereits ein beginnendes Wearing off zu erkennen. Nach Gasser manifestiert sich dieses anfänglich u. a. als Bewegungsverlangsamung am Morgen oder während der Nacht (zum Beispiel durch diskret erschwertes Umdrehen im Bett), postprandial, nach körperlicher Anstrengung oder während einer emotionalen Belastung. Für Patienten, die am Ende des Honeymoon unter dem vorzeitigen Nachlassen der Medikamentenwirkung leiden (Wearing-off), stellt das in mehreren Wirkstärken verfügbare Entacapon-optimierte Levodopa eine sehr geeignete Behandlung dar. Bei guter Verträglichkeit können die unter Dopaminagonisten häufigeren Nebenwirkungen wie Übelkeit, orthostatische Dysregulation und Psychosen weitestgehend vermieden werden. Unter Besserung von Motorik und Alltagsaktivitäten sowie Reduktion der Levodopa-Dosis (um ca. 100 mg/d) wird die Wirkung der Levodopa-Einzeldosis verlängert und die tägliche On-Zeit im Wachen um bis max. 60% ausgedehnt. Studienergebnissen zufolge ist die Kombination in einer Tablette u. a. angenehmer einzunehmen und insgesamt einfacher zu handhaben. Sie wurde von den Patienten mehrheitlich den Einzelgaben der Wirkstoffe vorgezogen. (JL)

Quelle: Hauser, RA: Levodopa/carbidopa/entacapone (Stalevo), Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 62 (2004), Seiten: S64-S71

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