Immigrierte Ärzte in Deutschland
Das sind die größten Schwierigkeiten
Bei zunehmendem Ärztemangel stellen immer mehr Krankenhäuser immigrierte Ärzte ein – besonders in ländlichen Gebieten im Osten. 2015 waren dies hierzulande 37 878 und damit 10% aller praktizierenden Ärzte – und 2030 werden geschätzte 106 000 Ärzte fehlen. Welche Schwierigkeiten sich für die Patientenversorgung und die Ärzte selbst ergeben, untersuchten Münchner Wissenschaftler in einer deskriptiven Studie.
Kommentar
In der ersten deutschen Studie dieser Art zeigte sich für immigrierte Ärztinnen/Ärzte eine vielschichtige Problematik, die das Gesundheitssystem, eigene Kompetenzen und menschliche Beziehungen betraf. Die Autoren befürworten die Entwicklung angemessener Unterstützungsstrukturen, wie sie auch im WHO Global Code of Practice on the International Recruitment of Health Personnel gefordert werden, um die Qualität der Versorgung sowie die Arbeitszufriedenheit der Ärzte zu gewährleisten. So sollten Weiterbildungsangebote entwickelt werden, die migrierte Ärzte im Erwerb kontextspezifischen Wissens unterstützen.
Klingler C, Marckmann G: Difficulties experienced by migrant physicians working in German hospitals: a qualitative interview study. Hum Resour Health 2016; 14(1): 57 [Epub 23. Sept: doi: 10.1186/s12960- 016-0153-4]