Gene oder doch die Umwelt?

Neuro-Depesche 5/2007

Zwillingsstudie weist auf exogene Faktoren hin

Studien zufolge wird die Erblichkeit eines ADHS auf mindestens 60% geschätzt. Als exogene Ursachen, die die restlichen 40% erklären, gelten u. a. mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft und geringes Geburtsgewicht. Niederländische Forscher untersuchten nun in einer Kohortenstudie an eineiigen Zwillingen mit Aufmerksamkeitsproblemen bzw. manifester ADHS die nicht-genetischen Einflussfaktoren.

95 monozygote Zwillingspaare wurden in dem Register ermittelt. Durch Befragung der Eltern, der Zwillinge selbst sowie ihrer Lehrer wurden die Langzeitdaten für die Lebensjahre 1, 2, 3, 5, 7, 10 und 12 erhoben. Die Mütter nahmen an einem strukturierten Interview teil, als ihr Zwillingsnachwuchs 10 bis 17 Jahre alt war. Verglichen wurde die Prävalenz von Aufmerksamkeitsproblemen (AP; nach der Child Behaviour Checklist) und ADHS-Diagnosen bei Zwillingen, die für diese Merkmale diskordant oder hoch- bzw. niedrig-konkordant sind.

Nur acht der 95 Zwillingspaare waren für AP und lediglich elf für eine ADHS diskordant. 59 Paare waren niedrig-konkordant für AP/ADHS. 17 Paare waren für AP hoch-konkordant und unter diesen 34 Kindern erfüllten 12 die ADHS-Kriterien.

ADHS-kranke Zwillinge diskordanter Paare wiesen deutlich stärkere Beeinträchtigungen in mehreren Kriterien auf. Sie hatten höhere AP-/ADHS-Scores als ihre nicht betroffenen Geschwister und zeigten diverse weitere Verhaltensprobleme im Bereich sozialen Verhaltens, Aggression und Rückzug. Die Unterschiede im Verhalten waren bereits ab dem zweiten Lebensjahr aufgefallen, z. B. mit häufigerem Weinen. Weitere Kennzeichnen der ADHS-Betroffenen diskordanter Paare waren ein geringeres Geburtsgewicht sowie Verzögerungen im Wachstum und der motorischen Entwicklung.

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