Psychische Symptome bei IPS

Neuro-Depesche 9/2001

Zwangssymptome erst in fortgeschrittenen Stadien

Zwangsstörungen stehen offenbar in Zusammenhang mit Störungen in den Basalganglien. Nun wurde anhand einschlägiger Ratingskalen systematisch untersucht, in welchem Ausmaß Zwangssymptome bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) auftreten und inwieweit sie mit der Krankheitsdauer korrelieren.

72 Patienten mit IPS, durchschnittlich im Hoehn und Yahr-Stadium 3, und 72 Kontrollpersonen wurden mittels Maudsley Obsessional-Compulsive Inventory (MOCI), je 54 von ihnen zusätzlich mit einer modifizierten Version des Leyton Obsessional Inventory (LOI) auf Zwangssymptomatik untersucht. Die Patienten waren weder depressiv noch an einem dementiellen Syndrom erkrankt. Keiner der Patienten erfüllte die Kriterien einer Zwangsstörung nach DSM-IV. In der Gesamtgruppe fand sich aber eine signifikante Korrelation zwischen Schwere und Dauer der Erkrankung und den MOCI-Summenwerten. Die 47 Patienten mit IPS in fortgeschrittenen Stadien (H&Y-Stadium >= 2,5) wiesen nach den MOCI- and LOI-Summenwerten signifikant mehr Symptome von Zwangsstörungen auf als die Kontrollpersonen. Auch in den MOCI-Subskalen "checking", "doubting", and "cleaning" waren die Unterschiede signifikant. Im Gegensatz dazu waren bei den 27 Patienten mit leichterem IPS (H&Y-Stadium < 2,5) in beiden Summenwerten keine nennenswerten Erhöhungen feststellbar. (JL)

Quelle: Alegret, M: Obsessive-compulsive symptoms in parkinson`s disease, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 70 (2001), Seiten: 394-396

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